Freitag, 4. November 2011

Angriff der Genkartoffeln

Im Artikel »Trotz Protesten: BASF plant erste gentechnisch veränderte Speisekartoffel« berichtet die Financial Times Deutschland:
»BASF will erstmals eine Speisekartoffel anbieten, die per Gentechnik modifiziert wurde. Das Chemieunternehmen teilte mit, es habe für die Kartoffel­sorte mit dem Namen Fortuna bei der Europäischen Union die Zulassung beantragt. Sie soll 2014 oder 2015 auf den Markt kommen…« Weiter
Zur beantragten Zulassung gibt es auch eine AFP-Meldung mit dem Titel »BASF beantragt Zulassung neuer Genkartoffel«:
BASF hat die Zulassung einer gentechnisch veränderten Kartoffel für die Herstellung von Pommes Frites und Chips in der Europäischen Union beantragt. Der Konzern rechnet nach eigenen Angaben mit einer Markt­einführung der Sorte Fortuna im Zeitraum 2014/2015… Weiter
Die Taz steht dem Ganzen unter der Überschrift »Landwirtschaft: Pommes mit Gentechnik« erwartungsgemäß kritisch gegenüber:
BASF hat die Zulassung einer neuen Gentech-Kartoffelsorte beantragt. Nach dem Willen des Konzerns soll sie schon 2014 angepflanzt werden… Weiter
Auch wenn Fortuna die erste gentechnisch veränderte Speisekartoffelsorte ist, deren Zulassung beantragt wird, ist es nicht die erste Kartoffelsorte. Bereits heute wird die Kartoffelsorte Amflora angebaut, die allerdings nicht für den Verzehr gedacht ist sondern für industrielle Anwendungen als Stärkelieferant dienen soll.

Die von Amflora erzeugte Stärke ist ideal für die Herstellung von Papier, Textilien oder Klebstoff geeignet, da sie vollständig aus Amylopektin besteht. Es entfällt das aufwändige Entfernen der sonst ebenfalls vorhanden Amylose. Die Kartoffelsorte ist zwar laut Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für den menschlichen und tierischen Konsum ungefährlich, doch ist sie auf Grund des hohen Stärkegehalts so mehligkochend, dass sie für den Verzehr ungeeignet ist.

Der Anbau von Amflora hat sich als nicht unproblematisch herausgestellt, wie sich im Wikipedia-Artikel zu »Amflora« und erst recht bei Greenpeace unter »Die Gen-Kartoffel von BASF: Zulassung der gentechnisch veränderten Kartoffel ›Amflora‹« nachlesen lässt.

Bitte beachten: Beim AFP-Link ist es nur eine Frage der Zeit bis er nicht mehr funktioniert, Google hält derartige Inhalte nur eine begrenzte Zeit vor.

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